Re:Work Quartet
Barbara Strozzi | Priego ad Amore
Lili Boulanger | Trois Morceaux
Joseph Haydn | Quartett in Es-Dur (Hob.III:2)
John Cage | Harmonies
Clara Schumann | Präludium und Fuge g-moll (op. 16, Nr. 1)
Alex Vaughan | Ki Tov … for he is good
Wilhelm Ramsøe | Quartett Nr. 5 (op. 38)
Die Welt erschaffen und auf den Kopf stellen: Tetra Brass entwirft im Konzertprogramm ReWork:Quartet seinen ganz eigenen Kosmos aus Musik der Vergangenheit und Gegenwart. Durch die Kombination von Bearbeitungen und Originalwerken öffnet das Ensemble neue Zugänge und ermöglicht es, vertraute Komponist*innen und Werke aus einer erfrischend unkonventionellen Perspektive zu erleben.
Der Kern von Tetra Brass‘ musikalischem Schaffen liegt in der Wiederentdeckung vergessener Originalwerke und der Erweiterung des Repertoires für Blechbläserquartett. Das Ensemble erweitert konsequent das bestehende Repertoire des 20. und 21. Jahrhunderts durch eigene Bearbeitungen und die Zusammenarbeit mit Komponist*innen, sodass eine aktuelle und genreübergreifende Klangsprache entsteht – zwei Trompeten und zwei Posaunen verschmelzen zu einem homogenen, transparenten und zugleich facettenreichen Klang.
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Barbara Strozzi und Clara Schumann behaupteten sich als bedeutende Musikerinnen und Komponistinnen ihrer Zeit in einer männlich dominierten Musikwelt. Beide, Barbara Strozzi als Sängerin und Clara Schumann als internationale Klaviersolistin, waren gefragte Interpretinnen ihrer eigenen Werke. Die französische Komponistin Lili Boulanger war im frühen 20. Jahrhundert die erste Frau, die den prestigeträchtigen Prix de Rome erhielt. Trotz ihres kurzen Lebens hinterließ sie ein beeindruckendes musikalisches Erbe – darunter die Trois Morceaux, die sich durch tiefes emotionales Ausdrucksvermögen und innovative Harmonik auszeichnen. Nur wenige Jahre nachdem Joseph Haydn seinen Opus 1 komponierte, mit dem er die neue Gattung des Streichquartetts etablieren würde, entstand in Nordamerika die Musik, die die Grundlage für die Harmonies von John Cage bildet. 44 protestantische Hymnen – Gemeindegesänge für den Gottesdienst – aus dem 18. Jahrhundert hat er für sein Werk Apartment House 1776 in Fragmente verwandelt. Der Spagat zwischen Tradition und Erneuerung ist in kaum einem Werk so zu spüren, wie in diesen 44 Harmonies.
work | englisch | Werk
Psalm 136 der Lutherbibel, der Gott für seine Güte dankt und ihn vor allem als Schöpfer preist, inspirierte den australischen Komponisten – und auch performenden Posaunisten – Alex Vaughan zu seinem Werk Ki Tov für Blechbläserquartett. Er weiß genau um die Möglichkeiten der Klangbildung dieser Instrumentenfamilie: Ki Tov verwendet nur die – wie er es nennt – „perkussiven Elemente“ der Instrumente. Wilhelm Ramsøes Quartett für vier Blechbläser verbindet deren typisch volkstümliche Melodik mit einer Reminiszenz an die Klangsprache Joseph Haydns.